Wildkräuter-Kunde

Ein Beitrag vom 31. März 2025

… passend zu unserer ersten Wildkräuter-Ackerführung am Samstag!

Noch bevor irgendein Gemüse keimt, sind schon einige fleißige Kräuter am Werk. Je nachdem wie intensiv sie wachsen, sollte man rechtzeitig damit beginnen, sie zu jäten.
Einer der ersten ist Veronica chamaedrys, der Gamander-Ehrenpreis. Er übersteht mühelos eisige Temperaturen und überrascht uns gleich mit seinem betörenden blau! Viel zu schade, um ihn auszureißen… Und so lässt man ihn erstmal gewähren. Ganz schön clever, das kleine Biest.


Dann legt er los. Er wächst kriechend über den Boden und bildet dabei an den Stängeln immer wieder kleine Wurzeln aus. Das Stängel- und Wurzelgeflecht wird im Laufe des Sommers so dicht, dass man es nur schwer ausreißen kann. Alle Würzelchen brechen ab und der Boden verfilzt regelrecht. Nicht gut. Außerdem bilden die schönen blauen Blüten ständig Samen, um die Nachfolge 1000-fach zu sichern.


Doch ganz verteufeln will ich das hübsche Kraut nicht. Veronica gehört zu den sogenannten Zeigerpflanzen und das bedeutet in seinem Fall: wo man ihn findet, ist der Boden stickstoffreich. Hier wachsen alle Gemüsepflanzen gut, die viele Blätter ausbilden, wie Kohl, Spinat, Salat. Doch Achtung: Veronica braucht den Stickstoff selbst zum Wachsen und wird so zum Konkurrenten der Gemüsepflanzen. Also weg damit, sobald es geht!

Und essbar ist es auch … wie auch die bei der Wildkräuterführung entdeckten Löwenzahnblätter und Knospen, das Hirtentäschelkraut, die erbsig schmeckende Vogelmiere, die Wicke, der Sauerampfer, die Pimpinelle und auch die frischen Malvenblätter. Auch im frühen Frühjahr beschert uns der Ackervielfalt-Acker einen reich gedeckten Tisch mit ganz phantastischen Aromen!

Danke für das Schärfen unseres Blicks liebe Ingrid:

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