
Ausflugstipp im Herbst: Zu Besuch bei der HALTESTULLE in Bielefeld
Wenn Nachbarschaft zur Zutat wird – und Regionalität nach Apfel duftet
Wer im Oktober durch Bielefeld schlendert, sollte unbedingt einen Stopp bei der HALTESTULLE einlegen. Schon beim Eintreten steigt einem der Duft von frischem Apfelkuchen in die Nase, auf dem Aktionstisch leuchten alte Apfelsorten, und auf der Karte stehen Apfel-Chai und Haferbowl mit Granola, Apfelkompott und regionalen Walnüssen – alles hausgemacht, alles aus der Region.
Doch die HALTESTULLE ist weit mehr als ein gemütliches Café:
Sie ist Genossenschaft, Nachbarschaftsprojekt und gelebte Regionalität. Entstanden 2022 aus einer engagierten Nachbar*inneninitiative, wurde eine leerstehende Bäckerei in einen lebendigen Kiezladen verwandelt – mit gemeinschaftlicher Wirtschaft als Herzstück.
Hier bringen Menschen aus dem Viertel ihre Ideen, Produkte und Kompetenzen ein. Lieferant*innen kommen direkt aus der Umgebung, und selbst vermeintliche Reste werden weitergedacht: Aus den Körnern, die in den Brötchenkisten liegen bleiben, entsteht ein knuspriges Granola für die Frühstücksbowls.
„Ich bin immer wieder begeistert, was Gemeinschaft bewirken kann“, erzählt Sabine Ulbrich vom HALTESTULLEN-Team. „Was Menschen in ihrem Kiez auf die Beine stellen, wenn sie sich zusammentun – das ist gelebte Regionalität.“
Regionalität, die man schmecken kann
Die HALTESTULLE baut nicht auf überzogene Exoten-Hypes – und das ganz bewusst. Stattdessen gibt es alte Apfelsorten vom Obst-Arboretum Olderdissen, Brötchen der Bäckerei Meffert, Gemüse von umliegenden Betrieben und Fruchtaufstriche aus der Nachbarstadt. Selbst der Betriebsausflug führt zur Quelle der eigenen Zutaten – ins Arboretum, von dem die Äpfel für den Aktionsmonat stammen.
Das Ergebnis: saisonal, regional, köstlich.
Der Apfel-Chai wärmt von innen, der vegane Apfelkuchen ist saftig und aromatisch, und die Bowls sind bunt, frisch und nahrhaft – Genuss mit Haltung.
Genossenschaft verbindet
Was die HALTESTULLE lebt, ist uns bei der Solidarischen Landwirtschaft Ackervielfalt eG sehr vertraut: gemeinschaftlich Verantwortung übernehmen, Ressourcen teilen, regionale Wirtschaftskreisläufe stärken – und dabei echten Mehrwert für Mensch und Region schaffen.
Beide Genossenschaften stehen für Solidarität, Teilhabe und gemeinsames Handeln.
Und beide zeigen auf ihre Weise, wie Zukunft geht:
- auf dem Acker, wo Menschen Verantwortung für ihr Gemüse übernehmen,
- und im Stadtviertel, wo Nachbar*innen ihre ehemalige Bäckerei zu einem Ort des Miteinanders machen.
Nicht ohne Grund wurde die Genossenschaftsidee 2016 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt – sie steht für Werte, die wir tagtäglich leben und die auch kulinarisch begeistern können.
Ein Ausflug, der inspiriert
Ein Besuch in der HALTESTULLE lohnt sich also doppelt:
für alle, die gutes, regionales Essen lieben – und für alle, die neugierig sind, wie gemeinschaftliches Wirtschaften praktisch funktionieren kann.
Gerade für unsere Mitglieder und Genossenschaftsinteressierte ist die HALTESTULLE ein inspirierendes Ausflugsziel: ein Ort, an dem man erleben kann, wie Nachbarschaft und Genuss ganz selbstverständlich zusammenfließen.
Denn: Regionalität schmeckt – und sie verbindet.
Haltestulle eG – Genossenschaftliches Café und Projekt in Bielefeld

